Mittelschule Holzkirchen
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Oktober 2023: Planspiel „Wahl“

Während der Woche vom 16. bis 20. Oktober 2023 hatten sich die Mittelschüler des Markts Holzkirchen intensiv und auf eine sehr besondere Weise mit der Thematik der Landtagswahl auseinandergesetzt. In einem groß angelegten Planspiel durften die Jugendlichen aus den Jahrgangsstufen 8 bis 10 eigene, schulinterne Parteien gründen und eine ganze Woche lang aktive Politik betreiben. So entstanden in der Klasse 8a die PTS (Politik trifft Schule), in der 8bM die SWP (Soziale wirtschaftliche Partei), in der 9bM die AFA (Alles für alle) und in der 10 VK1 die SPH (Spaßpartei Holzkirchen). In jeder Partei gab es eine festgelegte Arbeitsteilung, in der sich die entsprechenden Gruppen mit der Entwicklung eines Parteiprogramms, Öffentlichkeitsarbeit und Recherche nach den Grundsätzen einer demokratischen Wahl befassten. Die unabhängige Pressegruppe gestaltete an jedem Tag eine eigene Planspielzeitung, die Interviews mit den Spitzenkandidat/innen, Prognosen, Meinungs- und Stimmungsbilder sowie Zusammenfassungen des aktuellen Tagesgeschehens veröffentlichte. Die Parteiprogramme hatten gemeinschaftlich das Ziel, die Situation der Mittelschüler/innen vor Ort mit selbst erdachten Inhalten zu verbessern. Dabei ergaben sich kunterbunte Ideen, welche im Verlauf des Planspiels mit mehr oder weniger Nachhaltigkeit vertreten wurden. Die Spanne reichte von „späterer Schulbeginn“, „Schüler entscheiden, welche Fächer sie haben“ bis hin zu „einen Hobbyraum einrichten“ und „Digitalisierung der Schulbücher“. Einige Vorschläge hatten dabei unabhängig von der fiktiven Spielebene durchaus Gehalt und werden auch auf realer Ebene weitere Beachtung finden, z. B. die Einrichtung eines Trinkwasserspenders oder Vorschläge für bestimmte Projekte.

Höhepunkt der Planspielwoche war zum Abschluss die öffentliche Podiumsdiskussion der Spitzenkandidat/innen. Wortgewandt wurden hier die letzten Statements abgegeben und Fragen aus dem Publikum beantwortet. Rektor Christian Turnwald moderierte die Talkrunde: „Ich war erstaunt, mit welcher Selbstsicherheit und auch mit welcher Korrektheit die Kandidatinnen und Kandidaten ihre Sache vertraten. Da könnte sich so mancher Politiker eine Scheibe abschneiden.“ – Zu den wichtigsten Aufgaben einer Schule gehört die Erziehung nach demokratischen Grundsätzen und Werten. Das Planspiel war eine ganze Woche lang gelebte Demokratie. Die Schülerinnen und Schüler erlebten hautnah, was es bedeutet, eigene Ideen zu vertreten und sich mit den daraus ergebenden Konsequenzen sowie den vorherrschenden Meinungen auf eine gute Weise auseinanderzusetzen.

Das „Wahlvolk“ stellten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 7 dar, welche in Teilen erst seit wenigen Wochen die Mittelschule besuchen und auf diese Weise gleichzeitig ihre neuen Mitschülerinnen und Mitschüler kennenlernten. Mit herausragenden 62 Prozent holte übrigens die „Alles für alle“, deren Spitzenkandidatin Jessica Seeberger auch noch das einzige Direktmandat erringen konnte, den Wahlsieg.